Hinsehen – Handeln – Helfen: Sexueller Missbrauch von Kindern
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
auf der Internetseite www.hinsehen-handeln-helfen.de, veröffentlicht das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dass jährlich etwa 20 000 Kinder Opfer sexueller Gewalt werden. Deshalb hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den Schutz von Kindern weiter zu verbessern.
Sexueller Missbrauch von Kindern findet überall statt, auch in Lage!
Weil das so ist, sollten der Jugendhilfeausschuss und die Verwaltung zu diesem Thema ein Handlungskonzept erarbeiten. Das ist eine brisante und schwierige Aufgabe, denn es ist fast nie der „böse Onkel“, von dem die Kinder missbraucht werden.
Missbrauch findet nicht selten in der Familie statt, Täter kommen oft aus dem Bekanntenkreis. Gerade weil der Täter ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Kind pflegt und dazu das Vertrauen der Mutter/Eltern genießt, ist die Tat so unvorstellbar. Sie wird verdrängt, verschwiegen, manchmal sogar gebilligt, oft aus Scham oder Angst nicht angezeigt. Auch können Unwissenheit und Hilflosigkeit verhindern, dass der Missbrauch bekannt wird. Weil der Täter geschützt wird, bleibt das Kind Opfer. Deshalb ist es notwendig, der Mutter/den Eltern das nötige Wissen über Kindesmissbrauch und die damit verbundenen Folgen für ihr Kind zu vermitteln und den Betroffenen Hilfsangebote zu machen.
Auch in der Öffentlichkeit muss mehr Sensibilität für dieses Thema geschaffen werden. Neben den Schulen und Kindergärten sollten sich auch Jugendgruppen, Sportvereine, kirchliche Einrichtungen, mit diesem Thema beschäftigen. Seminare, Vorträge, Filme, Broschüren, sind hilfreich.
Täter haben es leichter mit Kindern, die angepasst sind, die sich nicht trauen, „Nein“ zu sagen. Deshalb schützt es Kinder, sie stark zu machen, sie auch zum Widerspruch zu erziehen. Der Sozialarbeiter Herr Peters leistet hier bereits sehr erfolgreiche Arbeit in den Schulen. Für die Kindergärten gibt es ebenfalls ein Programm.
Bündnis 90/Die Grünen stellt den Antrag, das Thema „Sexueller Missbrauch von Kindern“ auf die Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses zu setzen. Wir bitten die Verwaltung, bereits bestehende Maßnahmen vorzustellen und Möglichkeiten der weiteren Vorgehensweise aufzuzeigen.
Nicht weggucken, sondern „Hinsehen – Handeln – Helfen“ soll das Motto in der Stadt Lage sein.
Mit freundlichen Grüßen
Bündnis 90/Die Grünen Hildegard Hempelmann
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