Presseerklärung vom 8.10. 2008
Westcarreeplanung nimmt keine Rücksicht auf Anwohner
Auch die jetzt vorliegenden leicht geänderten Bauplanungen für das Westcarree sind nach Einschätzungen der Grünen kein Gewinn für die Lagenser Innenstadt. Aus den erst seit dem 8.10.08 den Ratsmitgliedern vorliegenden Einwendungen der Träger öffentlicher Belange und der Anwohner geht hervor, dass dieses Vorhaben überwiegend kritisch bewertet wird.
Leider werden die Einwendungen der Bürgerinnen und Bürger und der Träger öffentlicher Belange zumeist in der achtzig Seiten umfassenden Verwaltungsvorlage unberücksichtigt gelassen und vom Tisch gewischt.
Der Einzelhandelsverband OWL e.V. und die Industrie und Handelskammer lehnen das Projekt unisono mit der Begründung ab, dass „das Projekt wenig zielführend in Bezug auf eine Weiterentwicklung des Einzelhandelsangebotes in der Stadt Lage ist und eine Anbindung an den innerstädtischen Einzelhandel vermisst wird“. Die Industrie- und Handelskammer erwartet keine Magnetwirkung für die Innenstadt, weil im Westcarree ausschließlich Billig-Anbieter angesiedelt werden sollen. Eine Verdrängung des Minipreises im City-Center durch den Penny-Markt wird von der IHK zu Recht befürchtet.
Für die Grünen haben die Stärkung des Handels in der Kernstadt oberste Priorität. Eine Gefährdung des Nahversorgerstandortes, derzeit der Minipreis, muss unter allen Umständen vermieden werden. In diesem Zusammenhang haben die Grünen die Unterschriftensammlung zum Erhalt des Nahversorgerstandortes City-Center, von SPD-Ratsmitgliedern initiiert, sehr begrüßt. Umso unverständlicher ist es, wenn quasi gleichzeitig große Teile der SPD-Fraktion einer Ansiedlung eines Konkurrenzmarktes im West-Carree zustimmen. Auch andere Geschäftsbereiche in der Kernstadt, wie zum Beispiel die Segmente Haushaltswaren oder Schuhe würden durch die Billiganbieter im West-Carree in Bedrängnis geraten, bzw. zur Geschäftsaufgabe gezwungen.
Bisher wurde von den Befürwortern dieses Projektes immer argumentiert, dass Durch den Bau weiterer Einkaufszentren an beiden Enden der Bergstraße durch die ITG eine Anbindung des West-Carrees geschaffen würde. Nach der derzeitigen weltweiten Banken-und Finanzkrise steht aber eine Realisierung dieser Großprojekte in den Sternen. Von der Ansiedlung eines Elektronikfachmarktes, die bisher dem Rat als Magnetobjekt in Aussicht gestellt wurde, ist gar nicht mehr die Rede.
Betrachtet man die jetzt in einer Hochglanzbroschüre des Architekturbüros den Fraktionsvorsitzenden vorgestellte Umplanung, fällt auf, dass kaum Verbesserungen gegenüber der Ursprungsplanung vorgenommen wurden. Die Lärm- und Geruchsbelästigungen bis spät in die Nacht bleiben für die Anwohner trotz der Drehung des Baukörpers des Schnellrestaurants. Der ursprünglich vorgesehene Spielplatz entfällt ganz. Die Begrünung wird deutlich reduziert. Ein Drittel der zunächst vorgesehenen Bäume entfallen. Die Friedrich-Petri-Straße wird aufgeweitet, um Zu- und Abfahrten regeln zu können. Fraglich bleibt, ob dadurch die Zunahme des Verkehrs an dieser schon stark befahrenen innerstädtischen Straße geregelt werden kann.
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