Defizite in der Schwimmausbildung ausgleichen!

Anfrage zu Punkt ‚Bäderwesen‘ der Sportausschussitzung am 1. Juli:
Förderung von Angeboten, um den pandemiebedingten Ausfall der Schwimm-Erstausbildung/
Frühschwimmer (Seepferdchen) des Anfänger-Jahrgangs 2020 f.f. aufzufangen

Eine besondere Herausforderung im Bereich Sport und Bäderwesen ist zweifelsohne, dass viele
Kinder in den letzten Monaten nicht schwimmen lernen konnten. Die Schwimmkurse durch das
Badpersonal, Freibadvereine, Sportvereine und der DLRG sind ein wichtiger Baustein, der dazu
beiträgt, die Schwimmfähigkeit Kinder zu verbessern.
Sandra Henjes-Winter – für die Grünen im Sportausschuss: In der letzten Sportausschusssitzung haben Sie (gemeint ist Herr Landrock – Verwaltung) auf Nachfrage meinerseits zur allgemeinen Schwimmausbildung gesagt, dass Schwimmkurse in den Freibädern wieder möglich seien, und ab September wieder im Hallenbad.
Auf meinen Hinweis, dass ein kompletter Lagenser Schüler-Jahrgang (2020) pandemiebedingt aus der
Schwimmausbildung herausgefallen sei, merkten Sie an, dass Sie in Gesprächen mit allen
Beteiligten sein und ein Konzept erstellen. Zudem, dass Lage einige Zeit dazu brauchen wird, diesen
Jahrgang aufzufangen.


Daraus resultierend möchten wir B90/die Grünen folgende Anfragen stellen:

  • Welche Erkenntnisse aus Ihren Gesprächen sind in Ihr Konzept geflossen?
  • Welche kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen haben sie eingeleitet, um den
    Nichtschwimmerjahrgang 2020 zusätzlich zu dem aktuellen Jahrgang 2021 auszubilden?
  • Besteht die Möglichkeit das Hallenbad im Sommer stundenweise für zusätzliche Schwimmausbildung
    durch Vereine, Badpersonal, Studenten und Ehrenamtliche geöffnet zu lassen?
    (09-11:30 Uhr)
  • Kann es witterungsunabhängige Übungsstunden für „Eltern mit Kind in Schwimmausbildung“
    im Hallenbad geben? Z.B. samstags vormittags (09-13:00 Uhr)?
  • Wird es eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt Lage für die Vereine und
    Ehrenamtliche geben, um den Mehraufwand bei Kursen und Ausbildern zu tragen, bzw. die
    kleinere Gruppengröße auszugleichen?
  • Werden Freistellung von Ehrenamtlichen unterstützt oder propagiert, die für helfende
    Tätigkeiten bei Jugendsportveranstaltungen gemäß dem Sonderurlaubsgesetz des Landes
    NRW 8 Tage Sonderurlaub beantragen können?


Falls eine Beantwortung im nächsten Sport-Ausschuss nicht möglich ist, bitten wir um eine zeitnahe
schriftliche Beantwortung. Der Sommer sollte nicht ungenutzt vergehen.

Siehe hier unseren Antrag vom Februar

Antwort der Verwaltung nach dem dem Sitzungsprotokoll, Sportausschuss vom 1.7.21:

Beim Thema „Schwimmkurse“ geht Herr Landrock auch auf den Fragenkatalog der Fraktion Bündnis 90 /Die Grünen in diesem Zusammenhang ein. Aufgrund von Corona mussten die im Herbst vergangenen Jahres angelaufenen Kurse abgebrochen werden. Die Fortsetzung erfolgte sobald das Infektionsgeschehen es zugelassen habe im April und Mai dieses Jahres. Die Eltern seien hochzufrieden gewesen. In zwei Kursen der TG Lage und acht städt. Kursen hätten insgesamt 50 Kinder das Schwimmen erlernt. Im Freibad Werreanger werden zwei Ferienschwimmkurse über den Förderverein angeboten, im Freibad Hörste wird es über den Waldfreibadverein Wassergewöhnungskurse geben, im Freibad Heiden liegen 64 Anmeldungen für Wassergewöhnungskurse
vor, die aber oft auch mit dem „Seepferdchen“ abschließen würden. Heiden habe im letzten Jahr trotz Corona 35 Jugendschwimmabzeichen verbuchen können.


Das städt. Hallenbad sei während der Sommersaison nicht nutzbar, wegen der erforderlichen Reinigungs- und Reparaturarbeiten befinde sich kein Wasser in den Becken. Nach Beendigung der Freibadsaison werde man die Schwimmausbildung im Hallenbad in den städt. Kursen forcieren, so Herr Landrock. Jeweils dienstags, mittwochs,
freitags und samstags werde man entsprechende Kurse anbieten.

Unter Berücksichtigung der dann nach den geltenden Corona-Vorschriften zulässigen Anzahl an Teilnehmer/innen könnten bis Weihnachten bis zu 150 Kinder versorgt werden, von Januar bis April nächsten Jahres seien es dann nochmal 150 Kinder. Dazu kämen noch jeweils zwei Kurse der TG Lage und der DLRG.


Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Schwimmausbildung seien die Schulen. Bereits im letzten Jahr gab es Absprachen, dass die Schulen ihr Hauptaugenmerk beim Schwimmunterricht auf das Anfängerschwimmen richten sollten. Hier könnten ggfls. auch noch Nutzungszeiten der einzelnen Schulen verschoben oder erweitert werden. 5
Falls an den Schulen nicht ausreichend Personal für den Schwimmunterricht vorhanden sei, könnte die Stadt Lage hier mit begrenzter Kapazität mit städt. Personal unterstützend tätig sein.

Herr Landrock sieht aber auch die Eltern in der Pflicht, zumindest was die Wassergewöhnung betrifft. Es kann nicht die Erwartungshaltung sein, dass alles der Staat bzw. die Kommune regelt. Moderate Eintrittspreise sowie ein soziales Eintrittskartenmanagement ermöglichten den Besuch der Bäder gerade auch für Familien.

Beim Kreissportbund befinde sich das Aktionsbündnis „Lippe schwimmt“ im Aufbau, hier werde man kurzfristig noch Gespräche führen, inwieweit hier Unterstützung möglich sei.

Im Hinblick auf eine finanzielle Unterstützung der Vereine für Kurse und Ausbilder führt Herr Landrock aus, die Vereine machten solche Angebote auch ein Stück weit für sich, um neue Mitglieder zu generieren. Es sei noch kein Verein hinsichtlich einer finanziellen Unterstützung an die Stadt Lage herangetreten. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten würde man entsprechende Anfragen aber wohlwollend prüfen.

Freistellungen nach dem Sonderurlaubsgesetz für helfende Tätigkeiten beim Schwimmunterricht seien arbeitgeberabhängig, die Stadt Lage selbst sei hier immer entgegenkommend.

Frau Kuhfus möchte wissen, ob man Unterstützung bei der Gewinnung Ehrenamtlicher biete.

Herr Landrock erklärt, dass das Aktionsbündnis „Lippe schwimmt“ des KSB hier ggfls. hilfreich sein könnte.

Abschließend bemerkt Herr Landrock, dass es in Lage gute Voraussetzung für Anfänger-Schwimmunterricht gebe. Man verfüge über ein geeignetes eigenes Hallenbad, engagiertes und fachkundiges Personal, Schulen, die ihrer Verantwortung nachkämen und zwei leistungsstarke Schwimmvereine.

Hier der Artikel der LZ über die Problematik:

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