Anfrage: Bienenfreundliche Glascontainer

Die Grüne Fraktion stellte folgende spezielle Anfrage:

Sachdarstellung
Vor einiger Zeit wurden die Glascontainer an der Triftenstraße (Nähe Bahnübergang) ausgetauscht. Es stehen dort jetzt Container mit einer Gummilasche und einem längeren Einwurfstutzen. Die Lasche schließt die Öffnung sofort nach dem Einwurf.
Warum ist das wichtig? Glascontainer ohne Schließvorrichtung locken Bienen an. Auf diese Weise wird die Bienenkrankheit ‚Amerikanische Faulbrut‘ verbreitet. Die Krankheit führt bei Berufs- und auch bei
HobbyimkerInnen zu großen Schäden. Befallene Bienenbehausungen müssen komplett in der
Seuchenabfallverbrennungsanlage verbrannt werden.

Vor diesem Hintergrund stellen wir folgende Fragen:
1) Welche Glascontainer in Lage sind noch nicht auf bienenfreundliche Varianten umgestellt worden?
2) Wann wird die zuständige Firma PreZero die Umstellung vornehmen?
3) Wann wird die Durchführung der Altglassammlung neu ausgeschrieben?


Zur Ratssitzung am 30. 10. 25 antwortete die Verwaltung schriftlich:

zu 1) Soweit Altglascontainer an der Triftenstraße ausgetauscht worden sind, lag das eher am desolaten Zustand der vorhandenen Gefäße. Vereinzelt sind aber auch zuvor schon Container mit Klappen an den Einwurfstutzen ausgeliefert worden; diese Klappen haben erfahrungsgemäß jedoch eine recht kurze Lebensdauer, was zum einen an der ständigen Belastung und zum anderen gelegentlich auch an Beschädigungen durch Pfandflaschensammler liegt. Die Verwendung von Einwurf-Manschetten oder -klappen und optimierten Einwurfschächten dient in erster Linie allerdings der Lärmminderung.

zu 2) Eine generelle Umstellung in bienenfreundliche Gefäße ist nach Angabe der Firma nicht vorgesehen. Da es sich hier um ein rein privatwirtschaftliches Abfallsystem außerhalb der öffentlichen Abfallentsorgung handelt, haben Kreis und Stadt insoweit keinen Einfluss auf die unternehmerischen Entscheidungen der im Dualen System tätigen Systembetreiber bzw. der von dort beauftragten Abfuhrunternehmen.

zu 3) Zwischen dem Kreis Lippe und der Fa. BellandVision GmbH – als aktuell zuständigem Vertreter der Systembetreiber in Sachen Altglas-Entsorgung – ist im Jahr 2024 die sog. Systemfestlegung erfolgt bzw. aktualisiert worden, auf deren Grundlage das Unternehmen im Frühjahr 2025 die Glasentsorgung für den Zeitraum 2026 – 2028 europaweit neu ausgeschrieben hat. In einer Systemfestlegung sind letztlich nur Basisdaten wie Standplatzdichte, Farbentrennung, Entleerungsrhythmus usw. geregelt. Nach DIN sind die Container zudem lärmgedämmt; weitere Spezifikationen sind nicht vorgesehen. Darüber hinaus gehende Anforderungen wie z.B. Bienenfreundlichkeit oder auch Unterflurstandorte wären zwar möglich, müssten von
den Kommunen dann aber separat vergütet bzw. vorgehalten werden


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