Energie mit Zukunft: Biomasse
Infotag gestern auf dem Hof Evert in Lemgo, lesen Sie wie folgt den Bericht in der LZ von Axel Bürger
Lemgo (ax). Die großen Zuwachsraten im Bereich der regenerativen Energien liegen bei der Biomasse. Davon zeigten sich gestern auf dem Hof von Christian Evert in Lemgo neben Regierungspräsident Andreas Wiebe auch viele der rund 180 Besucher überzeugt. Hinter die Kulissen blicken: Die Fachtagung „Energie aus Biomasse“ lockte gestern rund 180 Besucher auf den Hof von Christian und Barbara Evert in der Fahrenbreite zwischen Brake und Wahmbeckerheide. Alle wollten mal genau hinschauen.
Die Veranstaltung – in erster Linie für Landwirte, Handwerker aus dem Heizungs- und Sanitärbereich sowie Fachleute des Energiesektors gedacht – machte deutlich, dass die noch vor Jahren eher reservierte Haltung zum Thema Biomasse gewichen ist. Mittlerweile zeigt sich die Landwirtschaft ambitioniert, neue Einkommensmöglichkeiten zu erschließen. Eine nach unten drehende Preisspirale bei den Lebensmitteln, die die Bauern erzeugen – bei gleichzeitig steigenden Ölpreisen -, machen die Branche mobil. Regierungspräsident Andreas Wiebe, Einladender zusammen mit Heinrich Kemper aus Lage (diesmal als Beiratsvorsitzender des Zentrums für nachwachsende Rohstoffe in NRW), zeigte sich mit dem Echo aus der Gästeschar zufrieden. „Nachdem OWL lange Spitzenreiter bei der Windenergie war, liegen die Zuwachsraten im regenerativen Bereich künftig in der Biomasse. In OWL werden bald 40 Biogasanlagen rund 11,5 Mega-Watt Strom erzeugen“, so Wiebes Blick in die Zukunft. Die Fachtagung war nicht ohne Grund auf die Fahrenbreite gelegt worden. Christian Evert war vor fünf Jahren einer der Pioniere, die sich mit der Idee einer Biogasanlage identifizierten. Mit einer damaligen Investitionssumme von fast 1,4 Millionen Mark setzte Evert auf die neue Chance, Zusatzeinkommen zu erwirtschaften. Heute wird in der Anlage auf dem Hof neben Silomais, Gülle oder Fetten aus der Industrie auch getrockneter Hühnerkot aus Holland verwertet. Strom entsteht, und Restwärme nutzt Evert für die Wohnhäuser und den Schweinestall. Ferkel freuen sich bei Evert über 28 Grad. Wiebe: „Unser Bundesland liegt in der Umsetzung dieser Potenziale noch hinter Bayern zurück. Aber wir werden aufholen.“ Was auch Heinrich Kemper so sieht. Der Landwirt, auch als Funktionär des Lippischen Hauptvereins bekannt, geht davon aus, dass in einem anderen Bereich der Energiegewinnung, der Nutzung von Holz- und Strohpellets beispielsweise, ebenfalls ein „Run“ bevorsteht. Kemper: „Ende des Jahres stehen rund 100 Kesselanlagen in Lippe.“ Fazit: Die Landwirtschaft erkennt den Energiesektor als Chance zur Wertschöpfung. Bei fallenden Getreidepreisen und steigenden Ölpreisen nur allzu verständlich . . .
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