Presseerklärung vom 24. 6. 2008
Große Koalition mit Tunnelblick – Straßenbaupläne von CDU/SPD/FDP gescheitert!
Die nach Ansicht der Grünen von Beginn an zum Scheitern verurteilten seltsamen Pläne der großen Lagenser Koalition aus CDU/FDP/SPD, die B239 neu durch Waddenhausen in einen Tunnel zu verlegen, sind jetzt endgültig von den Straßenplanern als absurd eingestuft worden. Das musste Bürgermeister Liebrecht in der letzten Ratssitzung nach Verhandlungen mit Straßen-NRW einräumen. Diese Information wurde in der nichtöffentlichen Sitzung des Rates auf rosa(vertrauliche Information) Papier bekannt gegeben. Der Grund für diese Geheimniskrämerei erschließt sich Jürgen Rosenow, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen, nicht.
Straßen.NRW teilt mit, dass ein Tunnel etwa 50 Millionen € Mehrkosten verursachen würde, die von der Stadt Lage zu zahlen wären. Zwei Tunnelröhren und zusätzliche Fluchttunnel wären erforderlich. Der Tunnel läge teilweise unterhalb des Grundwasserspiegels und wäre außergewöhnlich teuer.
Bei Nichtzustandekommen der Tunnellösung hat die große Koalition eine weiträumige Umfahrung von Lage vorgeschlagen, die die Landschaft in Iggenhausen, Pottenhausen, Ohrsen und Wissentrup zerschneiden würde. Auch bei dieser Planung haben die Planer von Straßen.NRW bereits ihre Bedenken angemeldet. Außerdem dürfte die Lagenser Geschäftswelt von solchen Plänen nicht gerade begeistert sein, denn weiträumige Umgehungsstraßen würden potentielle Kunden auf schnellstem Wege in die Einkaufszentren von Detmold, Bad Salzuflen und Herford lenken, zumal in Lage dann nur zwei Abfahrten ins Stadtzentrum vorgesehen wären. Das wiederum passt mit den Plänen, in Lage drei neue Einkaufszentren zu schaffen, nicht zusammen. Das Dilemma der Lagenser Innenstadtplanung, bei der ein Gesamtkonzept fehlt, wird hier besonders deutlich. Auch die Nordumgehung von Heiden, die die SPD gefordert hatte, wird von Straßen.NRW verworfen, weil sie die Landschaft zerstört, zweimal das Fellensiek zerschneidet und das Dorf Trophagen beeinträchtigt.
Einzig die Trassenführung in Ehrentrup (Verbindung der B66 mit der B 239) ist unstrittig
Nach Ansicht der Grünen ist allein dieser Teilabschnitt in der Umgehungsstraßenplanung weiter zu verfolgen. Auf die anderen Neuplanungen kann ganz verzichtet werden. Eine bessere Verkehrslenkung und der Ausbau bestehender Straßen ist nach Einschätzung der Grünen völlig ausreichend.
Jürgen Rosenow
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