Vielleicht ist es schon zu spät – Bad Salzuflen ist schon weiter – In Lage hat die Diskussion über eine Gesamtschule gerade begonnen – angestoßen durch eine Unterschriftensammlung von Eltern. Hier Diskussionsbeiträge der Grünen dazu. Lesen Sie am Ende einen Bericht in der LZ zum Thema und einen Kommentar von Wolfgang Becker
Es wäre gut, wenn Lage eine Gesamtschule hätte, denn gemeinsames Lernen ist die bessere und effektivere Form der Schulbildung gegenüber dem viel zu frühen Aussortieren in verschiedene Schubladen, wie es derzeit noch üblich ist. Das Problem ist, dass in der Bundesrepublik das Gymnasium nicht genug Schüler zur Hochschulreife führt, wie es erforderlich wäre. (Siehe hier auch die Forderungen der Wirtschaft.) Weltweit wird das frühe Aussortieren anscheinend nur noch in 18 Ländern praktiziert, nämlich in Österreich und den 17 Bundesländern in Deutschland und da auch nicht mehr in allen Ländern durchgängig. Diese grundsätzliche Diskussion ist eigentlich kein Thema für den Schulausschuss in Lage, denn darüber diskutieren die Fachleute und die haben sich längst entschieden „Gemeinsames Lernen ist besser“ Und darüber hat der Landtag in NRW zu diskutieren, aber dort sind derzeit zu diesem Thema so viele ideologische Blockaden, dass keine Bewegung zum Besseren zu erwarten ist. Die Möglichkeit für Lage ein längeres gemeinsames Lernen zu erreichen, sind deshalb sehr begrenzt.
Hier im Schulausschuss in Lage müssen wir uns aber zwei Fragen stellen:
- 1) Wie können wir den Elternwünschen gerecht werden, Kinder am Ort in eine Gesamtschule schicken zu können? Derzeit ist es nicht zu vermeiden, dass weiterhin ein erheblicher Teil der Eltern ihre Kinder nicht in Lage zur Schule schickt oder zu einer nicht gewünschten Schulform gezwungen wird.
- 2) Wie können wir Lage attraktiv machen und eine vollständige Schullandschaft anbieten? Für eine Stadt dieser Größe sollte das Standard sein. Das wäre auch ein großer Standortvorteil für die Stadt Lage.
Wenn man für Lage eine Gesamtschule fordert, richtet sich in der Diskussion der Blick natürlich gleich auf das Gymnasium. Um es deutlich zu sagen, ich habe den Eindruck, dass sich das Gymnasium in den letzten Jahren positiv entwickelt hat. Der Vortrag von Herrn Krügermeyer-Kalthoff im Schulausschuss war recht überzeugend. Doch wer den Vortrag genau verfolgt hat, hat die Schwachstelle in seinem Vortrag mitbekommen, und das war die geringe Schülerzahl der Oberstufe. Und hier kommt die Gesamtschule ins Spiel. Denn die Oberstufe ist ja für die beiden Schulformen ähnlich und wenn die Oberstufe auf einer zweiten Säule stehen kann, dann profitiert auch das Gymnasium von einer Gesamtschule.
Da die pädagogischen Gründe ja viel diskutiert worden sind – oft in festgefahrenen Meinungen, möchte ich zu einem anderen Aspekt etwas sagen. Es wäre ein großer Gewinn für Lage als Einkaufsstadt, denn eine Gesamtschule würde dazu führen, dass wieder mehr Schülerinnen und Schüler nach Lage einpendeln und solche, die jetzt auswärtige Schulen besuchen, wieder in Lage zur Schule gehen können. Es sind nicht nur ein paar Kleinigkeiten, die die Schüler kaufen. Oft orientiert sich eine ganze Familie zu der Stadt, in der die Kinder zur Schule gehen. Wenn man mal den Sohn oder die Tochter zur Schule bringen muss, kauft man auch gleich am Schulstandort ein. Und wenn es einem dort gefällt, kommt man auch wieder in diese Stadt. Hier wäre eine Institution, die neu nach Lage käme. Es hilft nicht, ständig die Verluste von Einrichtungen wie dem Krankenhaus oder dem Amtsgericht zu beklagen. Das ist Geschichte. Wir müssen in die Zukunft schauen und Lage als familienfreundliche Stadt entwickeln.
Fazit: Lage braucht eine Gesamtschule und die Grünen unterstützen die Forderungen der Eltern, die ihr Kind an dieser Schulform anmelden möchten.
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