Grüne appellieren zum Schulfrieden in Billinghausen

In Billinghausen ist die Einrichtung eines Kinderbildungshauses in die Diskussion gebracht worden. Die Grünen gaben zu diesem Thema eine Presseerklärung ab. Lesen Sie zuerst die grüne Presseerklärung und anschließend den Bericht im Postillon und in der LZ

Schulfrieden in Müssen-Billinghausen bewahren

Vor Jahresfrist hat der Lagenser Rat mit großer Mehrheit beschossen, dass die Grundschule Billinghausen wegen der stark gesunkenen Schülerzahlen auslaufend geschlossen wird. Dieser Beschluss war schmerzlich, aber leider unabwendbar. Inzwischen haben sich alle Beteiligten mit der neuen Schulorganisation arrangiert. Die Schulstandorte der Nachbarschulen, Müssen, Kachtenhausen und Hörste sind durch diese Entscheidung gestärkt und können jetzt ein sehr gutes Unterrichts- und Betreuungsangebot in überschaubaren, relativ kleinen Klassen präsentieren. Der neue Schulverbund Müssen-Hörste ist auf einem sehr guten Weg. Die Eltern sind bis auf wenige Ausnahmen mit dem Schulangebot zufrieden. Die Schulwege für die Kinder sind für alle zumutbar. Nach langen Querelen war erfreulich schnell der Schulfriede wieder eingekehrt.

Jetzt präsentieren einige Billinghauser Sportfunktionäre den Plan einer von ihnen privat betriebenen Grundschule in dem Billinghauser Gebäude. Sie wollen ein sogenanntes Kinderbildungshaus nach dem Paderborner Modell der dortigen Stephangrundschule initiieren. Zunächst einmal begrüßen auch die Grünen, wenn Bürgerinnen und Bürger ein solch hohes ehrenamtliches Engagement erbringen wollen, wie beim Bau der Billinghauser Sporthalle geschehen. Der Bau, die Instandhaltung und die Betreibung einer Grundschule ist allerdings nach Einschätzung der Grünen eine Nummer zu groß. Leider wurde das Pferd auch von hinten aufgezäumt. Mit den zuallererst Betroffenen, den Müssener Eltern, den Kollegien der Grundschulen, Müssen, Kachtenhausen und Hörste wurde erst ganz zuletzt gesprochen. Die Lehrerinnen und Erzieherinnen sollen sich aber für das Projekt des Kinderbildungshauses begeistern und müssen die Arbeit leisten.

Informiert man sich über das einzige in NRW laufende Modellprojekt eines Kinderbildungshauses, so stellt man fest, dass in der Stadt Paderborn allein die Vorbereitung Von 2005 bis 2010 gedauert hat. Die Stephan-Grundschule arbeitet jetzt seit zwei Jahren mit benachbarten Kindergärten zusammen. Die Schule wird von der Stadt Paderborn durch ein städtisches Bildungsbüro unterstützt. Die Peter-Gläsel-Stiftung leistet einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung des Projekts. An der dreizügigen Schule wurden eine Schulsozialarbeiterin, eine Schulpädagogin und ein Mitarbeiter des Bundesfreiwilligendienstes zusätzlich eingestellt. 22 Lehrkräfte unterrichten 13 Klassen, die eine Durchschnittsgröße von 18 Schülerinnen und Schüler haben. Solche Idealbedingungen wären in Lage nicht auch nur ansatzweise erreichbar. Es ist eine Utopie, ein Kinderbildungshaus innerhalb eines Jahres in einer Kleinstadt wie Lage, die sich immer noch in der Haushaltssicherung befindet, aus dem Boden stampfen zu wollen. Die Grünen appellieren an alle Beteiligten, den mühsam erreichten Schulfrieden in Müssen, Billinghausen und Hörste nicht zu gefährden und werden sich dafür einsetzen, dass der Rat der Stadt Lage ein eindeutiges Bekenntnis zu dem Grundschulstandort Müssen abgibt.


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