Grüne positionieren sich beim Wiederaufbau der Fassade des Karbachhauses

Im Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen, soll die Fassade des Hauses Karbach am Marktplatz nicht stehen bleiben, sondern nach Abriss originalgetreu wieder aufgebaut werden. Bericht über die Stellungnahme der Grünen. Nachfolgend lesen Sie die grüne Stellungnahme und anschließend die Berichte in der LZ von Wolfgang Becker und im Postillon

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen gibt zur Frage ‚Fassade Haus Karbach‘ folgende Erklärung ab.
Um die angegebenen Ziele zu erreichen, beantragten die Grünen im Rat Erweiterungen des Verwaltungsvorschlages. Diese wurden vom Rat gebilligt. (Siehe unten)

Grüne sehen Vorteile beim Wiederaufbau der Karbachhaus-Fassade
Vertrauensvorschuss darf nicht enttäuscht werden

Die Fraktion B90/Die Grünen stimmt der Entscheidung der Verwaltung bezüglich der Fassade des Karbachhauses zu. Die Fassade abzureißen und originalgetreu wieder aufzubauen hat folgende Vorteile:

  • – Die Fassade ist dann in der Bausubstanz neu und kann viele Jahre Bestand haben.
  • – Es entsteht ökonomisch betrachtet ein höherwertiges Gebäude und auch dadurch wird mehr Sicherheit für das Haus erreicht.
  • – Das Haus wird aus energetischer Sicht auf den neusten Stand gebracht.
  • – Die Störungen für den Einzelhandel während der Bauzeit sind geringer.

Die Fassade originalgetreu wieder aufzubauen ist bei diesem Gebäude möglich, da sie nur aus geraden Linien besteht, die auch mit modernen und authentischen Werkstoffen entsprechend hergestellt werden können.

Negativ steht den Vorteilen die Befürchtung gegenüber, der Wiederaufbau könnte nicht so gut gelingen und die neue Fassade würde nicht dem Aussehen der alten entsprechen. Es gibt viele Beispiele, in denen Zusicherungen von Verwaltungen und Investoren nicht exakt eingehalten worden sind und hinterher war die Enttäuschung groß.

Die Stadtverwaltung Lage und die Investoren Mölling und Kampeter erhalten von den Bürgern einen großen Vertrauensvorschuss, wenn dem vorgesehenen Vorgehen zugestimmt wird. Dem Misstrauen kann man am Besten mit einem transparenten Vorgehen begegnen.

Die Grünen verlangen deshalb, dass die zugesicherte engmaschige Beteiligung des Rates bzw. des Bauausschusses damit beginnt, dass das exakte fotometrische Aufmaß der Fassade dem Ausschuss und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Dann kann sich jeder vom originalgetreuen Wiederaufbau überzeugen. Ein großes Foto und eine Dokumentation an der Baustelle würde dabei hilfreich sein. Die Grünen erinnern in diesem Zusammenhang an weitere Forderungen, die von der Verwaltung zugesichert wurden: Verwendung eines hochwertigen Dämmsystems (kein Styropor) und Verwendung von mineralischem Putz, etwa um der Algenbildung vorzubeugen. Der Ausschuss sollte ebenso bei der Auswahl der Ziegel für die beiden Seitenbänder vor Auftragsvergabe beteiligt werden.

Durch ein transparentes Vorgehen kann die Verwaltung dafür sorgen, dass Befürchtungen der Bürger ausgeräumt werden und so ein neuer „Fassadenkampf“ vermieden wird.

Die Frage, ob die Änderung der Vorgehensweise eines neuen Beschlusses des Rates oder Bauausschusses bedurft hätte, kann man sicherlich kontrovers diskutieren. Die Grünen treten bei vielen Fragen dafür ein, dass die Verwaltung den Rat (und die Bürger) stärker beteiligt. Wie weit Entscheidungen nur „ein laufendes Geschäft der Verwaltung“ ohne politischen Beschluss sind, sollte sehr restriktiv ausgelegt werden. Hier mehr Einfluss zu erstreiten ist eine wichtige Aufgabe aller Fraktionen und der Bürger, die sich stärker einmischen sollten.

Diese Auseinandersetzung sollte aber nicht mit dem Streit über Sachfragen vermischt werden und nur in Ausnahmefällen juristisch geführt werden.

Ergänzungen der Grünen zur Verwaltungsvorlage

Der bisherige letzte Satz „Die Fotodateien werden beiden Parteien zur Verfügung gestellt.“ des Kapitels „I“ der Änderungsvereinbarung soll um folgenden Text erweitert werden :

Darüber hinaus werden die o.g. Planunterlagen des aufgenommenen Ist-Zustandes sowie die Dokumentation der Fassaden-Aufnahme durch den 3D-Laserscanner der Stadt Lage vor Beginn der Abbrucharbeiten zur Verfügung gestellt. Die Stadt Lage ist berechtigt, diese Unterlagen und Daten den Ratsgremien und interessierten Bürgern zur Verfügung zu stellen, damit für alle Bürger vor Ort eine Überprüfung der detailgetreuen Wiederherstellung der Fassade entsprechend dem ursprünglichen Zustand möglich ist.

Darüber hinaus wird der Beschlussvorschlag erweitert :

Die Verwaltung wird die Unterlagen und Daten lt. Kapitel „I“ der Änderungsvereinbarung den Fraktionen sowie interessierten Bürgern vor Beginn der Abbrucharbeiten zur Verfügung zu stellen, damit für alle Bürger vor Ort eine Überprüfung der detailgetreuen Wiederherstellung der Fassade entsprechend dem ursprünglichen Zustand möglich ist.

Wie wird diese Ansicht in zwei Jahren aussehen?
Der Marktplatz Lage hat viel zu bieten.
Zu den schönen Gebäuden gehört auch der sogenannte ‚Alte Keller‘.
Die Baukräne schauen schon über die Dächer von Rathaus 2.

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