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Auf einer Rundfahrt in Lage besuchten die Grünen und interessierte BürgerInnen Orte in Lage, an denen Strom regenerativ erzeugt wird.
Der Anteil des grünen Stroms am Gesamtstromabsatz lag 2017 in Lage bei nur 27%. In Lippe lag er dagegen schon bei 89% und bundesweit bei 33% des Gesamtstromabsatzes. „Auch die Stadt Lage ist in der Pflicht, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Hier haben wir einen großen Nachholbedarf, den wir in den nächsten Jahren beheben müssen“, stellte Frank Drexhage angesichts dieser Zahlen fest.
Die Tour startete am Stauwehr der ehemaligen Mühle Altrogge. Dies ist derzeit die größte Wasserkraftanlage in Lippe. Der Betreiber erläuterte die Vor- und Nachteile und die Probleme der Wasserkraft. Im Gegensatz zu Wind und Sonne ist die Wasserkraft fast ständig verfügbar und kann Verbrauchsschwankungen ausgleichen. Allerdings müssen die Flüsse für Fische und andere Lebewesen durchgängig sein. Jedes Wehr ist ein unüberwindbares Hindernis für die Fische. Deshalb müsste eine aufwändige Fischtreppe angelegt werden. Da die Wasserkraftanlage aber in die Jahre gekommen ist und ein hoher Investitionsbedarf besteht, ist diese Anlage leider nicht mehr wirtschaftlich.
Weiter ging es zu der Biogasanlage in Lückhausen. Biogas ist ebenfalls zeitlich variabel einzusetzen und dient dazu, den Strombedarf bei schwacher Erzeugung durch Sonne und Wind sicherzustellen. Der Erzeugungspreis für eine Kilowattstunde ist relativ hoch. Nach Auslaufen der Förderung werden viele Anlagen schließen müssen. Die Stromerzeugung durch Biogasanlagen lohnt sich schon jetzt nur, wenn es auch Abnehmer für die gleichzeitig entstehende Wärme gibt. In Lückhausen wird nahezu das ganze Dorf mit Wärme versorgt. Ein wichtiger Abnehmer von Wärme ist auch eine große Gärtnerei mit Rosenzucht. Gleichzeitig wird die anfallende Gülle aus der Schweinezucht des Hofes in der Anlage verarbeitet. Dadurch wird die Nitratbelastung der Böden in Lückhausen minimiert.
In der Nachbarschaft der Biogasanlage befinden sich die vier Lagenser Windräder. Sie liefern den Löwenanteil der erneuerbaren Energie in Lage (51%). Jürgen Rosenow, Vorsitzender des Umweltausschusses, schilderte die langjährige Geschichte der Errichtung der vier Windräder. Zur aktuellen Situation führte er aus, dass es in Lage Möglichkeiten für einige wenige Windräder gäbe. Erforderlich sei die Ausweisung eines weiteren Vorranggebietes für die Windkraft. Nur dort könnten dann weitere Windräder errichtet werden. Leider bremsten die Verwaltung und die Ratsmehrheit in der Vergangenheit dieses Vorhaben.
Am Ende der Rundfahrt besichtigte die Gruppe eine Photovoltaikanlage mit der Möglichkeit den Strom zu speichern. Mit der Anlage wird auch ein E-Auto aufgeladen. Das geschieht ganz einfach über eine normale Steckdose. Das Fahrzeug (ein TAZZARI) ist nicht teuer und als Zweitwagen im Haushalt allemal ausreichend.
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