Die Fraktion der Grünen im Rat der Stadt Lage hat eine allgemeine Stellungnahme zum Regionalplan abgegeben. Ds zentrale Thema ist der Flächenverbrauch. (Alle Bürger und Verbände hatten die Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben.) Im Folgenden der Text der Grünen.
Die Thematik Nachhaltigkeit/Klimawandel wird im Textteil häufig angesprochen, aber unserer Auffassung nach werden daraus nicht die richtigen Konsequenzen gezogen.
Weniger Flächenverbrauch ist das wichtigste Ziel.
Wie ist aber die Situation derzeit: Die Bürgermeister und die Mehrheit in den meisten Räten fordern mehr Flächenfreigabe für Gewerbe und Wohnen in ihren Kommunen. Auch wenn sie persönlich grundsätzlich die Notwendigkeit sehen, den Verbrauch zu reduzieren, fordern sie diesen Schritt nicht für ihre Kommune. Das ist in gewisser Weise verständlich, denn die Befürchtung ist: Wir reduzieren, die anderen aber nicht mit der Folge: Gewerbe siedelt sich in anderen Kommunen an, wir gehen leer aus. Dieser Wettbewerb hat die bekannten negativen Folgen und keiner unternimmt zuerst die notwendigen Lösungsschritte.
In dieser Situation wäre es die wichtige Aufgabe des Regionalrates und der Bezirksregierung hier einzugreifen. Die zugebilligten Flächen sind nach einem objektiven Verfahren ermittelt worden. (Ob das gewählte Verfahren das richtige ist wollen wir hier nicht thematisieren) Nach einem solchen objektiven Verfahren müssen die Flächen insgesamt weiter eingeschränkt werden. Dann wäre keine Kommune benachteilgt und es gäbe Lösungsschritte für das große Problem des fortschreitenden Flächenverbrauchs.
Die Lösungsschritte würden sich an vielen Stellen automatisch ohne einzelne Regulierungseingriffe ergeben. Und zwar einfach aus den marktwirtschaflichen Konsequenzen: Die Verknappung würde zu einer Preissteigerung führen. Das hat folgenden Vorteil:
Die immer wieder vorgeschlagenen Lösungsmöglichkeiten bei fehlenden Gewerbegebieten liegen auf der Hand 1) Flächenrecycling ehemaliger und mindergenutzter Flächen und 2) Nutzungsverdichtung (mehrstöckig, Vermeidung von Flächenvergeudung z.B. durch Parkplätze). Warum werden diese simpeln Lösungswege nur wenig genutzt. Der Hauptgrund sind die Kosten für das Abräumen alter Flächen oder die Mehrkosten für mehrstöckige, verdichtete Bauweise. Wenn nun der Preis für neue Flächen steigt, wird sich die Preisschere zwischen Neubau in der freien Landschaft und Recycling/Nutzungverdichtung teilweise schließen und automatisch wird der bessere Lösungsweg häufiger beschritten werden.
Dass der Entwurf zum Regionalplan den Weg der Flächenbeschränkung nicht konsequent beschreitet ist ein unverzeihlicher Fehler, der uns und den nachfolgenden Generation teuer zu stehen kommen wird. Die Grundannahme, dass es nützlich und positiv für die Menschen ist, wenn weiter auf Ackerflächen und in Naturbereichen Platz für Gewerbegebiete, Wohnbebauung und für Straßen geschaffen wird, ist nicht mehr zeitgemäß und gefährlich.
Speziell für Lage möchten wir noch folgenden Punkt ansprechen:
Wir sprechen uns für die Beibehaltung der Bereiche für den Schutz der Natur BSN “südliches Ohrser Holz” und “südlich der B 66 Ehrentrup” aus. Karte im Anhang – dort sind die Flächen gelb gekennzeichnet.
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