Immer wieder gibt es Pressemeldungen, dass neue Atomkraftwerke gebaut werden oder es wird gar behauptet, nur Deutschland wolle aussteigen und in anderen Ländern würde ausgebaut. Wer die Zahlen und Hintergründe verfolgt, stellt fest, dass dies Wunschdenken der Atomindustrie ist. Irgend ein Vorstand bekundet seine Absicht und daraus wird eine große Presseerklärung. Was in der Wirklichkeit passiert steht auf einem anderem Blatt.
In den letzten zwei Jahrzehnten gingen von den 165 Atomkraftwerken der EU 49 vom Netz. Neu hinzu kamen nur 2. Eins in Tschechien und eins in Rumänien.
Man kann das als Erfolg der Anti-AKW-Bewegung werten. Im Hintergrund wirkt aber die Tatsache, dass Atomkraft einfach unwirtschaftlich ist. Es gibt zwei Gründe warum es noch in einigen Staaten Pläne für Neubauten gibt.
- Der Staat in dem gebaut werden soll (oder der Staat in dem die Baufirma ihren Sitz hat) werden autoritär regiert, sodass sich dort sachliche, wirtschaftliche Argumente beiseite gewischt werden können.
- Das Land hat aus militärischen Gründen Interesse an Atomtechnologie – für die Bombe oder als Antrieb für Atom-U-Boote. Die wissenschaftlichen und technologischen Anstregungen, die dafür nötig sind werden gern aufgeteilt und nicht voll aus dem Verteidigungsetat bezahlt.
Beispiele sind das englische Atomkraftwerk Hinkly Point C – noch Jahrzehnte werden die englischen Stromkunden mit ihrer Rechnung die Subventionen für dieses Projekt aufbringen. Ohne Subventionszusage waren die Banken nicht bereit das Projekt zu finanzieren.
Außerdem die Projekte von SMR (Small Modular Reactors), die für zivile Nutzung oder gar für die Lösung der Klimafrage nicht geeignet sind, aber technologisch den Antriebsreaktoren für U-Boote und Flugzeugträger nahe stehen.
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