Baugebiet Obere Bült Nahwärmerohre

Baugebiet Obere Bült - im Vordergrund Rohre für die Nahwärmeleitung

Rat am 19.6.23 – Grüne Stellungnahme zur „Nahwärmesatzung Obere Bült“

Der Rat der Stadt Lage diskutierte und beschloss die Nahwärmesatzung für die neue Siedlung ‚Obere Bült‘ in Ehrentrup. Das Baugebiet wird durch die Firma S-Boden erschlossen. Es soll mit Nahwärme versorgt werden. S-Boden, Stadtwerke Lage und die Stadt Lage haben hierüber im August 2022 eine Absichtserklärung abgeschlossen. Die Bauarbeiten laufen. Die Stadt erlässt in diesem Zusammenhang eine Nahversorgungssatzung. Hier der Text im Wortlaut.

Hier die grüne Stellungnahme zu diesem Tagesordnungspunkt:

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wird dem Vorschlag der Verwaltung die Nahwärmesatzung ‚Obere Bült‘ zu beschließen zustimmen.

Nach intensiven fraktionsinternen Beratungen, dem Erstellen eines Fragenkataloges schon zum Zeitpunkt der Beschlussfassung über den „Letter of Intent“ und ausführlichen Beratungen im Ausschuss für Klimaschutz und Umwelt haben wir uns dazu entschlossen, weil wir uns in der flächendeckenden Erschließung des Stadtgebietes durch Nah- und Fernwärmenetze perspektivisch eine deutliche Verminderung des CO2-Ausstoßes versprechen. Dabei dient das Baugebiet „Obere Bült“ quasi als Blaupause für unsere Stadt.

Als Malus sehen wir die Tatsache, dass die Wärme auf Sicht noch durch die Verbrennung von Hackschnitzeln oder Pellets erfolgen soll. Zwar gilt diese Form der Wärmeerzeugung als „klimaneutral“, aber es gibt inzwischen bessere Möglichkeiten, Nahwärme emissonsfrei zu erzeugen. Diese sollte man in Zukunft nutzen. Die angestrebte Wärmeplanung für Lage wird aufzeigen, welche der Alternativen sinnvoll und wirtschaftlich sind.

Kritisch sehen wir in Teilen der Fraktion auch den in der Satzung festgeschriebenen Anschluss- und Benutzungszwang, erkennen jedoch an, dass ein Wärmenetz sich wirtschaftlich rechnen muss. Die Nahwärmesatzung „Obere Bült“ enthält immerhin einige Befreiungstatbestände zum Anschluss- und Benutzungszwang, von denen die Bauwilligen hoffentlich Gebrauch machen. Möge der Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz gelingen!

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren

Verwandte Artikel