In letzter Zeit waren einige Grünpflegemaßnahmen des Bauhofes bei den Grünen auf Kritik gestoßen. Etwa der Radikalschnitt auf dem kleinen Platz an der Heidenschen Straße.
Um nicht bei reiner Kritik von außen stehen zu bleiben, suchten die Grünen bei einer Besichtigung das Gespräch. Bauhofleiter Herr Salitter und Herr Paulussen von der Verwaltung führten über das Gelände und beanworteten die Fragen.
Als Einstieg präsentiert Detlef Hübner von den Grünen eine Luftbildaufnahme des Bauhofgeländes aus der Zeit vor der Fertigstellung der Breiten Straße vor einigen Jahrzehnten, die auf amüsiertes Interesse stieß.
Erster Besichtigungspunkt: Die neue Halle für die Bauhoffahrzeuge.
Die Halle wird endlich ermöglichen, dass die zahlreichen und auch großen Fahrzeuge besser untergestellt und gewartet werden können. Ihre Einsatzfähigkeit wird dadurch verbessert.
Das Gebäude erhält ein Gründach und eine Photovoltaikanlage. Die ursprüngliche Planung, die Halle mit einer Wärmepumpe zu beheizen, wurde fallengelassen. Sie wird an das zukünftige Nahwärmenetz der Stadt angeschlossen.
Die Halle wird Möglichkeiten zur Fahrzeugwäsche samt Unterbodenwäsche bekommen. Besonders kritisch ist die Einsatzfähigkeit von Streufahrzeugen, die hier ihren Platz bekommen werden.
Zur Frage des Salzstreuens wurde mitgeteilt, dass Salz gestreut würde. Sand oder Splitt sei nicht geeignet, weil die Entwässerungskanäle damit zugespült würden.
Zur Beruhigung der grünen FragestellerInnen konnte man darauf verweisen, dass die Fahrzeuge mit neuen zielgenauen Dosiereinrichtungen ausgestattet seien, mit denen viel Salz eingespart würde. Das Salz sei mit etwas Sole versetzt, damit es auf Glatteis nicht so weit rutscht, so könne nocheinmal eingespart werden.
Die Grünen sprachen auch das Thema E-Mobilität an, dass zwar im Bereich der Spezialfahrzeuge des Bauhofs noch nicht aktuell ist, aber bei der Bauplanung schon eine Rolle spielen sollte.
Zentrales Thema waren der Grünschnitt. Hier waren die unterschiedlichsten Fahrzeuge zu bestauen. Von dem Hochleistungsmäher, der etwa auf den Sportplätzen für guten Rasen eingesetzt wird über kleine wendige Maschinen für kleinere Flächen mit „Hindernissen“, z.B. Kindergartengelände bis hin zu einem Fahrzeug, dass per Fernbedienung gesteuert wird, um gefährliche steilere Hänge in Regenrückhaltebecken u.ä. zu mähen.
Der Bauhof steht in Sachen Grünpflege zwischen zwei widerstreitenden Gruppen. Auf der einen Seite die Naturliebhaber, Imker u.ä., die verlangen, dass möglichst wenig und wenn dann spät gemäht wird, dass Samen ausreifen dürfen. Auf der anderen Seite die Gruppe „Kurzer Rasen und alles andere muss weg!“, die sich ständig über angeblich zu viel wucherndes Unkraut beschwert. Man kann es nicht allen recht machen und es ist schwer eine Balance zu finden. Wie man sich entscheidet hängt sicher von der Lage der Fläche ab. Das Blumenbeet in der Fußgängerzone muss anders aussehen als die Randstreifen an der Bundesstraße. Es gibt wunderbare Kompromisse: etwa den ersten Meter neben dem Radweg häufiger zu mähen, aber die Fläche danach Natur sein lassen.
Was einige ärgert, darüber freuen sich viele Menschen. Am Radweg nach Heiden: Von der Königskerze bis zur Hundskamille, insgesamt ein toller und auch insektenfreundlicher Bewuchs.
Die Grünen brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die Haltung zum Grün sich ändert. In vielen Gärten sieht man schon einen Wandel hin zu mehr Natur. Sie bestärkten den Leiter des Bauhofes darin, diesem Trend bei der Grünpflege weiter aufzunehmen.
Laut Bauhofleiter Salitter haben neben den widerstreitenden Auffassungen von Natur und Ordnung knappe finanzielle und personelle Kapazitäten Einfluss auf die Möglichkeiten der Grünpflege.
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