Grüne erfuhren Neues vom ÖPNV in Lage: Informationsdisplay am Busbahnhof / Carsharing / Günstige Tickets / Bahnbaustellen – Der neue Lagenser Verkehrsentwicklungsplan war Anlass, sich mit dem Thema ÖPNV zu beschäftigen. Für die Grünen ergaben sich eine Menge Fragen. Achim Oberwöhrmeier von der Kommunalen Verkehrsgesellschaft Lippe und Willi Wächter vom Fahrgastverband PRO BAHN aus Leopoldshöhe waren eingeladen, bei der Beantwortung zu helfen. Lesen Sie nachfolgend zuerst Aspekte aus dem Besuch von Herrn Oberwöhrmeier mit Fotos und anschließend die Berichte in der LZ von Wolfgang Becker und im Postillon
Herr Oberwöhrmeier gab zunächst einen Einblick über den Busverkehr. In Lippe gibt es 120 Buslinien, die in 5 Bündel gruppiert sind. Bündel 1, in dem u.a. die für Lage relevanten Linien enthalten sind, wird von der BVO, einer Tochter der Bahn bedient. 4 wichtige Linien in Lage fahren im Stundentakt. Weiter ging es um Finanzierung, Ausschreibungsmodalitäten und weitere grundsätzliche Probleme. Dann kamen praktische Fragen und auch positive Entwicklungen zur Sprache.
- Preise: Was vielen nicht bekannt ist, der Preie für das 9.00-Uhr-Monatsticket in Lage wurde in diesem Jahr halbiert. Da die Zahl der verkauften Monatstickets sich mehr als verdoppelt hat, kam es durch die Maßnahme nicht zu Einnahmeverlusten, sondern zu einer Verbesserung. (Das Ticket kostet 24,50). Ein Lippe weites Ticket ist laut Herrn Oberwöhrmeier in Vorbereitung.
- Information am Busbahnhof Lage: Nächste Verbindungen und Verspätungsinformationen in Echtzeit – Oft ist dies schon auf dem Handy möglich. Ein entsprechendes Display wird auch bald auf dem Busbahnhof in Lage stehen und die Reisenden aktuell informieren. Dass sich diese Neuerung so lange verzögert hat, führte Herr Oberwöhrmeier auf die unterschiedlichen Datenverarbeitungssysteme der verschiedenen Verkehrsgesellschaften zurück.
- Carsharing: Besonders erfreute die Teilnehmer der Grünen Fraktionssitzung die Mitteilung, daß das Carsharing auch für Lage geplant wird. Die KVG möchte, auch in Lage dieses Angebot verwirklichen. Die Grünen begrüßen dies, weil dann mehr Mobilitätsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und durch Carsharing verschiedene Mobilitätformen sinnvoll verknüpft werden.
- Stadtbussystem: Für ein echtes Stadtbussystem mit passgenauer Umsteigemöglichkeit am Busbahnhof sieht Herr Oberwöhrmeier in Lage derzeit keine Möglichkeiten. Bei Einführung in Lemgo und Detmold hat sich seinerzeit die Zahl der Fahrgäste verzehnfacht. Lage wird aber von mehreren Regionalbuslinien gekreuzt, die sich schwer in ein Stadtbussystem integrieren lassen. Außerdem fehlen in Lage ausreichende Finanzierungsmöglichkeiten (Stadtwerke).
Das Eisenbahnkreuz Lage muß fit werden für die Zukunft.
Das zweite Standbein des ÖPNV, die Schiene kann für Lage mit dem runderneuerten Bahnhof punkten. Die beiden Bahnstrecken stehen aber vor Kapazitätsproblemen – soll heißen: es passen nicht genügend Züge durch.
Daß es z.B. nach Herford keinen Halbstundentakt gibt, bemängelt Willi Wächter. „Das ist nicht attraktiv.“ Die Strecke Lemgo – Bielefeld braucht dringend den Lückenschluss der Elektrifizierung und weitere Verbesserungen, z.B. die Begegnungsmöglichkeit in Ehlenbruch um die Kapazität zu erhöhen. Es ist dabei darauf zu achten, dass nach einer erfolgten Elektrifizierung, die Verträge mit den Schienenverkehrsgesellschaften zeitgerecht geändert werden und die Beschaffung der notwendigen Fahrzeuge passend erfolgt.
Ganz aktuell ist die derzeitige Diskussion um die Bahn-Baustellen in den Jahren 2018 und 2019. Es ist natürlich richtig und wichtig, dass die betreffenden Brücken in Bielefeld und Lage saniert und erneuert werden. Es kann aber nicht angehen, dass Lippe für Monate vom Bahnfernverkehr getrennt wird. Den Ersatzverkehr durch Busse sollte man weitestgehend vermeiden. Deshalb schlug Willi Wächter einen provisorischen Bahnsteig auf dem Bielefelder Hauptbahnhof vor. Die schlechtere Lösung wäre es, den Lipperländer in Bielefeld Ost enden zu lassen und dort eine Ersatzbushaltstelle einzurichten. Was aber immer noch besser sei als größere Strecken mit dem Bus zu überbrücken. Auch wenn das dann Schnellbus genannt wird. Es wird nicht schnell sein. Außerdem verschlimmert die Großbaustelle B66/Scherenkrug das Problem.
Bedenklich ist zudem, dass die Bahn noch keine Informationen gegeben hat, ob die Brücken so erneuert werden, dass sie mit einer Elektrifizierung der Strecke kompatibel sind. Hier gelte es dringend die Bahn zur Offenlegung der Pläne zu bringen.









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